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Alpensteinbock_Titel

Auswilderung Alpensteinbock


IUCN Rote Liste: Bedrohungsstatus / Populations-Trend


Der Alpensteinbock (Capra ibex) ist eines der Symboltiere der Alpen. Seine Auswilderung in allen Alpenländern, mit Ausnahme Monacos, ist ein Paradebeispiel dafür, das Auswildungen von Tieren, die in menschlicher Obhut wie Zoos oder Wildparks geboren wurden, durchaus erfolgreich sein kann. Anfang des 19. Jahrhunderts gab es nur noch rund 100 Steinböcke im heutigen Gran Paradiso Nationalpark in Italien. Im restlichen Alpenraum war die Art zu diesem Zeitpunkt aufgrund einer nicht nachhaltigen Nutzung ausgerottet.

Alpensteinböcke galten auch als „lebendige Apotheke“, nicht nur als Fleischlieferant. Verschiedensten Körperteilen, wohl selbst dem Kot der Tiere, wurden heilende Wirkungen zugesprochen. Mit einigen wenigen Tieren aus Italien wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts eine Erhaltungszucht aufgebaut, die später wieder Auswilderungen ermöglichte. Die Steinbockauswilderungen in den Alpen gehören mit zu den Erfolgsgeschichten der Erhaltungszucht durch Zoos. Denn heute leben im gesamten Alpenraum laut Weltnaturschutzunion IUCN wieder rund 53.000 Steinböcke. Manche Vorkommen sind so vital, dass mittlerweile wieder eine nachhaltige Nutzung über die Jagd einiger weniger Tiere möglich ist, ohne dabei den Bestand zu gefährden. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet ist jedoch noch nicht wieder besiedelt und einzelne Populationen sind isoliert.

Alpensteinbock_Titel

Alpensteinbock (Capra ibex) im italienischen Gran Paradiso Nationalpark © Jörg Beckmann

Unser Beitrag



Der Tiergarten Nürnberg hält und züchtet traditionell Alpensteinböcke. Sie leben am Schmausenbuck auf einer einmaligen, natürlichen Felsanlage aus Buntsandstein. Ein Hybrid aus Alpensteinbock und Alpenziege gehörte bereits 1912 zu den Gründertieren des Zoos, damals noch am Dutzendteich. Zu diesem Zeitpunkt waren reine Alpensteinböcke noch extrem selten und ausgesprochen wertvoll, war die Art doch bis auf ein sehr kleines Restvorkommen in Italien im gesamten Alpenraum ausgerottet. Mindestens seit Mitte der 1960er Jahre hält der Tiergarten reine Alpensteinböcke, bereits seit 1995 beteiligt sich der Tiergarten mit nachgezüchteten Alpensteinböcken an Auswilderungsprojekten im Nationalpark Hohe Tauern und im Naturpark Zillertal. 2021 kam ein neues Auswilderungsprojekt im Lessachtal in Österreich hinzu. Praktisch alle Steinbockvorkommen im Alpenraum außerhalb von Gran Paradiso gehen auf erfolgreiche Auswilderungen zurück.

Bilder



Alpensteinböcke im Gran Paradiso © Jörg Beckmann
Alpensteinböcke im Gran Paradiso © Jörg Beckmann
Alpensteinbock im Gran Paradiso © Jörg Beckmann
Ausgewilderter männlicher Alpensteinbock aus dem Tiergarten Nürnberg © Jörg Beckmann
Auswilderung Alpensteinböcke © Jörg Beckmann
Auswilderung Alpensteinböcke © Jörg Beckmann
Auswilderung Alpensteinböcke © Jörg Beckmann
Auswilderung Alpensteinböcke © Jörg Beckmann

Alpensteinböcke in Österreich ausgewildert

Zehn Alpensteinböcke aus vier verschiedenen Zoos haben eine neue Heimat in Österreich. Auch der Tiergarten Nürnberg war mit zwei Steinböcken an der Aktion beteiligt.

Tiergarteninformation 05/07/2022



Zehn Alpensteinböcke (Capra ibex) aus vier verschiedenen Zoos haben seit letzter Woche eine neue Heimat: Sie wurden bei Altenmarkt im Pongau in Österreich ausgewildert. Auch der Tiergarten der Stadt Nürnberg war mit zwei Steinböcken an der Aktion beteiligt.

Im 19. Jahrhundert war der Alpensteinbock als das Symboltier der Alpen beinahe ausgerottet. Inzwischen sind die Bestände durch Schutzprojekte und erfolgreiche Auswilderungen wieder stabil. Bei Altenmarkt im Pongau wurden bereits zwei Mal Steinböcke ausgewildert. Die Population hat sich seitdem gut entwickelt. Zusammen mit den jetzt ausgewilderten Tieren leben nach Schätzungen lokaler Wildbiologen wieder 50 bis 60 Tiere in der Region. Ziel des Auswilderungsprojekts ist es, die einzelnen Vorkommen miteinander zu verknüpfen und so die genetische Vielfalt der Populationen zu erhöhen.

„Auswilderungen machen nur einen sehr kleinen Teil der Arten- und Naturschutzarbeit von Zoos aus. Dennoch gehören sie zu den absoluten Höhepunkten unserer Arbeit“, sagt Jörg Beckmann, biologischer Leiter und stellvertretender Direktor des Tiergartens Nürnberg. „Sie zeigen eindrucksvoll, was wir mit unserem Engagement erreichen können. Neben den Steinböcken gibt es viele andere Tierarten, die nur dank gezielter Zuchtprogramme sowie durch Schutz- und Wiederansiedlungsprojekte überlebt haben. Wenn ihre Bestände heute wieder stabil sind oder sogar steigen, ist das ein großartiger Erfolg für den Artenschutz.“

Tiere bleiben über Marken und Sender unter Beobachtung

Bei der Auswilderungsaktion vergangene Woche, die auf einer privaten Initiative basiert, wurden insgesamt zehn Steinböcke mit einem Helikopter ins Gasthofgebirge oberhalb der Baumgrenze geflogen. Ein Männchen und ein Weibchen stammen aus dem Tiergarten Nürnberg. Die weiteren Steinböcke kommen aus dem Alpenzoo Innsbruck, dem Tierpark Hellabrunn in München und dem Tierpark Görlitz. Nachdem die zehn Kisten geöffnet wurden, sind die ein- bis zweijährigen Tiere nach kurzer Orientierung arttypisch bergauf in das höher gelegene, felsige Gelände gestiegen.

Dort bleiben die Steinböcke weiter unter Beobachtung. Die Tiere erhielten gut erkennbare Ohrmarken mit Nummern, die sich auch aus großer Entfernung mit einem Beobachtungsfernrohr, einem Spektiv, ablesen lassen. So können die Herkunft und der Verbleib der Steinböcke nachverfolgt werden, auch wenn sie abwandern sollten. Zwei Steinböcke haben außerdem GPS-Sender bekommen. Ein Wildbiologe verfolgt darüber die Tiere und gewinnt mit seinem Monitoring wertvolle Daten über das Verhalten und die Bewegungsmuster der Tiere. Im Vorfeld der Auswilderung hatte er auch den Lebensraum im Hinblick auf Aspekte wie Nahrungsangebot oder Geländebeschaffenheit umfassend begutachtet und bewertet.

„Mit solchen Projekten bringt man nicht nur den Steinbock zurück in seinen angestammten Lebensraum, man fügt auch wieder ein Mosaiksteinchen ins Ökosystem ein, das der Mensch entfernt hatte“, sagt Beckmann. „Dadurch können Kreisläufe wieder geschlossen werden. Ausfallendes Winterfell nutzen andere Arten zum Beispiel zum Nestbau und Insekten verwerten den Kot der Tiere. Kadaver und Knochen verendeter Steinböcke wiederum dienen zum Beispiel Kolkraben und Bartgeiern als Futter.“

Tiergarten hat bislang rund 30 Alpensteinböcke ausgewildert



Der Tiergarten Nürnberg hält seit Mitte der 1960er Jahre Alpensteinböcke und beteiligt sich seit 1995 an Auswilderungsprojekten. Bislang hat der Tiergarten insgesamt rund 30 nachgezüchtete Alpensteinböcke in Österreich ausgewildert – im Nationalpark Hohe Tauern, im Naturpark Zillertal, im Lessachtal in Österreich und dieses Jahr im Pongau.

Nahezu alle Steinbockvorkommen im Alpenraum außerhalb des Gran Paradiso Nationalparks in Italien gehen auf erfolgreiche Auswilderungen zurück. Die Steinbockauswilderungen in den Alpen gehören somit zu den Erfolgsgeschichten der Erhaltungszucht durch Zoos und Wildparks. Lebten Anfang des 19. Jahrhunderts nur noch rund 100 Steinböcke im heutigen Gran Paradiso, sind es heute im gesamten Alpenraum laut Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature, IUCN) wieder rund 53 000 Tiere.

Alpensteinböcke waren seit jeher auch Fleischlieferanten für die Menschen in den Alpen. So hat Steinbockfleisch und vor allem dessen energiereiches Fett vor rund 5 300 Jahren zur letzten Mahlzeit der Gletschermumie Ötzi gehört, der 1991 in den Ötztaler Alpen in Südtirol gefunden wurde.

Nachdem die zehn Kisten geöffnet wurden, sind die Steinböcke direkt bergauf in das höher gelegene, felsige Gelände gestiegen. In der Gegend gibt es bereits Steinböcke. Ziel ist es, die einzelnen Vorkommen miteinander zu verknüpfen und so die genetische Vielfalt der Populationen zu erhöhen. © Tiergarten Nürnberg / Jörg Beckmann
Der große Moment: Die Projektbeteiligten bereiten sich auf das Öffnen der Kisten vor. © Tiergarten Nürnberg / Jörg Beckmann
Mit einem Helikopter wurden die Kisten, in denen sich die Steinböcke befanden, ins Gasthofgebirge oberhalb der Baumgrenze geflogen. © Tiergarten Nürnberg / Jörg Beckmann

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